James Turrells Skyspaces sind weltberühmt und wirken bewusstseinserweiternd. Ob in rechteckiger Form wie „Twilight Epiphany“ in Houston oder in runder Variante wie „The Third Breath“ in Unna: Während der Dämmerung ändert sich die Wahrnehmung der Menschen in ihrem Inneren. Der Himmel wird zur Farbfläche, zum Teil des Raumes. Das Betrachten wird zum meditativen Akt.
Wo der Himmel zum Deckengemälde wird
„Unconventional wisdom“ lautet das Motto der Rice University in Houston, Texas. Und James Turrells dortiger Skyspace ist tatsächlich alles andere als konventionelle Lichtkunst. Der Schritt von der geschlossenen Kuppel zum offenen Trapez mit fast 500 m² Fläche stellte auch feno vor eine neue Herausforderung. Kompromissloser als je zuvor ist hier die Hülle zwischen Sonnen- und Kunstlicht aufgehoben. Der Skyspace ist ein Museum des Lichts – ohne Eingang, und die Bilder hängen am Himmel. Bei Dämmerung erzeugen die LED-Leuchten mit der eigens programmierten Steuerung einen weithin sichtbaren, doppelten Himmel, der schon von außen eine magische Anziehungskraft ausübt. Im Innern des Kunstwerks reduziert sich die Wahrnehmung auf den berühmten Skyspace-Effekt.
Unconventional Wisdom: die Technologie hinter dem Zauber
Nicht nur architektonisch befindet sich der Besucher hier zwischen den Welten. Unter dem scheinbar schwerelos schwebenden Dach haben die Musikstudenten der Universität ein exklusives Klanglaboratorium bezogen: Hier wird Musik passend zum Licht komponiert. fenos LED-Leuchten agieren dabei als Instrumente des Lichts. Mal kraftvoll fließend, mal leicht und erhaben, immer in Bewegung. So verschmelzen Licht und Klang im Raum, und der Rezipient – von einem Betrachter kann keine Rede mehr sein – wird staunender Zeuge einer einzigartigen Kunstperformance.
Projekt: Skyspace Houston
Bauherr: Rice University, Houston, Texas
Architekten: Thomas Phifer and Partners, New York/USA
Lichtkunst: James Turrell, Flagstaff, Arizona
Elektroplanung: CAPP ELECTRIC CO. INC., Houston/USA
Fotos: Florian Holzherr